Prinzessin Kate und die naive Photoshop Falle, oder zeigen die 8-Fehler einen KI-Fake?

8 Anhaltspunkte, warum das Foto von Prinzessin Kate und ihren Kindern im Verdacht steht, dass weit mehr mit (schlechter?) KI generiert wurde (und gerade nicht einfach nur manuell retuschiert, wie die Hobbyfotografin entschuldigend schreibt).

Prinzessin Kate Bild Manipulationen ixtract
Prinzessin Kate Bild Manipulationen ixtract

Natürlich geht es an dieser Stelle nicht darum, was für ein Foto das englische Königshaus nun veröffentlicht. Es geht auch nicht darum ob es nun ausschließlich manuell manipuliert wurde, oder nicht. Tatsache ist, dass die Presseagenturen ein Fake Bild mit Nachrichtenwert unkontrolliert verschickt haben!

Und auf jeden Fall kamen dabei KI-Tools zum Einsatz. Ob als Filter, Photoshop Werkzeug oder als Generator ist vollkommen egal. Entscheidend ist, dass man ein vielfach manipuliertes Foto als Beleg verschickt. Und dann eine professionelle PR Massnahme mit „Hobbyretusche“ entschuldigt. Dieses bild ist daher nur ein Beispiel, in welche Richtung sich die Berichterstattung entwickelt. Ob es wie in diesem Fall aus dem Boulevard die königliche Familie war, ist unwichtig. Es geht vielmehr darum, dass man sich damit beschäftigt, dass sich unsere evidenzbasierte Bilderwelt, auch im Journalismus, unwiederbringlich verändert!

Und dieses Beispiel zeigt einem gerade noch den Übergang in diese neue Welt. Denn in Zukunft wird es nicht mehr möglich sein die massenweise gefälschten Bilder zu erkennen
Damit sollten wir uns beschäftigen, denn es wird unsere Wahrnehmung fundamental verändern.

Hier sind die starken Indizien, dass dieses Foto nicht von einer Kamera aufgenommen sein könnte. Die Fehler sind entsprechend der erkennbaren Realitätsabweichung nummeriert.

Prinzessin Kate Bild Manipulationen Einzeln ixtract
Prinzessin Kate Bild Manipulationen Einzeln ixtract

War es Kates Ungeschick oder doch ein KI Fake?

  • Die linke Hand ist auf den Ärmel „aufgesetzt“ und breiter als dieser. Der Anschluss der Elle zum Handgelenk ist zerschnitten und trifft dieses nicht mehr. Die Hand sieht abgehackt aus, was daran liegt, dass es für die künstliche Intelligenz schwer ist ohne irgendwelche Längen- und Größenverzerrungen die Hände mit den Armen immer logisch zu verbinden.
  • Im selben Ausschnitt sieht man direkt darüber eine scharfe horizontale Linie. Es ist der viel zu weite „Rockbund“ wie auf der linken Seite unter Nummer 6 zu sehen.
  • Die rechte Hand von Kate ist absolut unscharf, obwohl alle Elemente im Bild mit demselben Kameraabstand scharf sind. Aus dem statischen Griff der Handhaltung heraus ergibt sich, dass diese nicht durch eine schnelle Bewegungsunschärfe weichgezeichnet wird.
  • Ein typischer generativer Fehler: Das Muster weist an dieser Stelle eine Abweichung im unteren Segment auf. Anstatt 2 Bögen sind plötzlich 3 Bögen am unteren Rand „eingewebt“. Das Muster hat noch weitere Unstimmigkeiten. Das ist deshalb typisch, das generative Algorithmen Muster noch nicht berechnen, sondern ein übliches Aussehen imitiert. Sie unterscheidet dabei (noch) nicht zwischen Überlappungen durch Falten und der logischen Anlage eines tatsächlichen Musters. Dadurch entstehen zwingend falsche Anordnungen.
  • Im Hintergrund ist automatisiere Software oft nachlässig. Realitätsferne „Verschnitte“ treten dort daher eher auf. Hier sieht es so aus als wäre die Stufe einfach „schlampig“ ermittelt und nicht so konstruiert. Solche Zacken können noch ein typisches Merkmal für eine künstliche Bilderzeugung sein.
  • Der viel zu weite Rockbund würde dafür sorgen. dass Charlotte ihren Rock direkt beim Aufstehen verliert. Es ist eher nicht anzunehmen, dass sie einen viel zu weiten Rock trägt, der beim Aufstehen abfällt, damit man ein schönes Bild im Sitzen erzeugen kann.
  • Der Fensterknopf sitzt direkt auf der Kante der beiden Fensterflügel. Wie man ein solches Fenster bedienen soll, bleibt der KI vorbehalten zu beantworten.
  • Der Daumennagel der Hand wirkt zu kurz. Hände weisen üblicherweise immer noch die meisten Fehler auf. Auch die rechte Hand wirkt extrem eigenartig verkrampft in ihrer Haltung obwohl das Lachen locker und entspannt ist. Das kann ein starkes Indiz sein, da die Handhaltungen mit generativer KI immer noch oft unnatürlich aussehen. Bei vielen Fotos, mit denen die KI ja „angelernt“ wird, sind die Finger oft nicht klar zu identifizieren und die Wahrscheinlichkeit, dass eine KI an diesen Stellen (wie bei den Mustern) „halluzinieren“ muss, dadurch höher.
Das ungeprüft veröffentlichte Foto
Das ungeprüft veröffentlichte Foto

Ganz zu schweigen von dem völlig übertriebenen Lachen der Kinder, das einen fast schon an Drogenkonsum denken lässt und dem Fehlen des Eherings.

Wenn einzelne Charaktere ab sofort in KI-Tools wiederverwendet werden können, lassen sich Ereignisse künftig nicht mehr verifizieren. Mit einfachen Mitteln lassen sich womöglich Szenen erzeugen, die von mehreren Menschen aus verschiedensten Richtungen »belegt« werden können. In dem Maße, in dem die Entwicklung gerade voranschreitet, ist dieser Zustand nicht mehr allzu weit.

George Nixon on the Kate-Gate
George Nixon on the Kate-Gate

Und am Ende fasst es George Nixon  mit seinem KI-Fotoshooting für alle inhaltlich parfekt zusammen, warum das eigentlich auch überhaupt nicht der Rede wert ist: »I don’t know what the all the fuss is about?«

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